SVC vs. PVC
geschrieben am 25.05.2008 um 17:59 von paceman
Aloha!
Ich beschäftige mich gerade etwas mit Netzarten und deren Unterscheidung. U.a. tauchen auch die Punkte Permanent Virtual Circuit und Switched Virtual Circuit auf.
Nach meinen bisherigen Recherchen besteht der Unterschied lediglich darin, dass ein PVC aufgebaut wird, sobald die Netzkoppelelemente (Switche) der Netzbetreiber hochgefahren werden, ein SVC nur bei Bedarf aufgebaut wird. Troztdem sind beide Techniken verbindungsorientiert, was in diesem Fall bedeuten würde, dass die Pfade vom Netzbetreiber vorgegeben werden, bzw. in den Netzkoppelelementen vorprogrammiert sind.
Wenn meine Recherchen grundsätzlich korrekt sind, frage ich mich welchen Sinn dann überhaupt SVC macht oder besser, wo es Sinn macht?
Regards
pace
geschrieben am 26.05.2008 um 09:32 von bewa
Re: SVC vs. PVC
Nach meinen bisherigen Recherchen besteht der Unterschied lediglich darin, dass ein PVC aufgebaut wird, sobald die Netzkoppelelemente (Switche) der Netzbetreiber hochgefahren werden, ein SVC nur bei Bedarf aufgebaut wird.
Richtig - PVCs sind fest konfiguriert, während SVCs bei Bedarf aufgebaut werden.
Troztdem sind beide Techniken verbindungsorientiert, was in diesem Fall bedeuten würde, dass die Pfade vom Netzbetreiber vorgegeben werden, bzw. in den Netzkoppelelementen vorprogrammiert sind.
Moooment. :-) Falls du damit meinst, das SVCs auch immer vorgegeben sind: Das stimmt so nicht. PVCs baut der Netzbetreiber auf. SVCs "beantragt" das Endgerät, wenn es welche braucht. Wenn das auch erlaubt ist, wird die Verbindung aufgebaut.
Wenn meine Recherchen grundsätzlich korrekt sind, frage ich mich welchen Sinn dann überhaupt SVC macht oder besser, wo es Sinn macht?
Bei PVCs liegt der "Arbeitsaufwand" beim Router (Verbindung muss konfiguriert sein), bei SVCs liegt der Aufwand beim Endgerät - der Provider hat keinen Stress damit, aber das Endgerät (also das letzte aus Sicht von ATM, FR, etc.) muss die Verbindungen alle selbst managen.
Hier ist auf Seite zwei bis sieben ein kleiner Exkurs zu SVCs und PVCs. Vielleicht hilft es ja zum Verständnis:
http://www.experteach.de/dokumentation/Demo/Kursunterlage/Kursunterlage.pdf
Wenn nicht, einfach hier weiterfragen. :-)
geschrieben am 26.05.2008 um 16:21 von paceman
Danke erstmal für die Antwort.
Dass die Verbindung erst von einem Teilnehmer initiiert werden muss war mir bekannt. Allerdings steht meine eigentliche Frage immer noch unbeantwortet im Raum (oder ich begreife es nicht).
Ist der Pfad den Datenpakete bei SVC durch das Netzwerk des Netzbetreibers nehmen nun vordefiniert oder nicht?
Wenn dem nicht so ist, dann müsste ja ein Teilnehmer den Pfad durch das Netzwerk definieren. Dann müsste er aber auch umfassende Topologieinformationen des Betreibernetzes haben und das kann ich mir nun gar nicht vorstellen.
Regards
pace
geschrieben am 26.05.2008 um 18:16 von bewa
Ist der Pfad den Datenpakete bei SVC durch das Netzwerk des Netzbetreibers nehmen nun vordefiniert oder nicht?
Nö, ist er nicht. Sonst machts ja wie du schon richtig erkannt hast keinen Sinn. Stell' es dir so vor: PVC ist wie eine Telefonstandleitung, nur echt mit dem roten Telefon aus dem kalten Krieg *g* zwischen genau zwei festgelegten Apparaten. SVC ist ein Telefonat, mit Rufannahme und -abbau.
Der Teilnehmer äußert den Wunsch, wohin er "telefonieren" möchte - dafür muss er aber den Netzaufbau nicht kennen, nur die Zieladresse.
geschrieben am 27.05.2008 um 19:25 von paceman
Du sagst es ja, ich muss die Zieladresse kennen. Den Weg zum Ziel kennt doch aber nur das Netz, oder etwa nicht?
Ich muss bei SVC den Kommunikationsaufbau initiieren, ok. Dazu kontaktiere ich das Netzelement, an welchem in angebunden bin und teile ihm meinen Wunsch mit, dass ich zu Teilnehmer B eine Datenverbindung aufbauen will. Und nun? Ich wiederhole meine Frage.
Wer bestimmt nun den weiteren Weg der durch das Netz aufgebaut wird, damit ich auch bei Teilnehmer B ankomme? Der Link zu dem PDF gibt dazu leider auch absolut keine Informationen her.
Regards
pace
geschrieben am 28.05.2008 um 08:12 von bewa
Du sagst es ja, ich muss die Zieladresse kennen. Den Weg zum Ziel kennt doch aber nur das Netz, oder etwa nicht?
Richtig.
Dazu kontaktiere ich das Netzelement, an welchem in angebunden bin und teile ihm meinen Wunsch mit, dass ich zu Teilnehmer B eine Datenverbindung aufbauen will. Und nun?
Nun reicht es deine Anfrage weiter, sofern sie noch "erlaubt" ist (Resourcen frei, QoS hat noch Platz, usw.).
Schau' es dir mal am Beispiel von ATM an. Auf diesen Folien ist eigentlich genau das beschrieben:
http://pages.cpsc.ucalgary.ca/~carey/CPSC641/notes/atm/ATMSignalling.ppt
geschrieben am 28.05.2008 um 16:51 von paceman
Ich habe auch einen interessanten Artikel zu SVCs bei Cisco gefunden, der mir, wenn ich ihn richtig interpretiere, genau die Antwort gibt, die ich gesucht habe.
Es sind eben die Switche die sich um eine Pfadauswahl, und zwar eine dynamische, innerhalb des Netzes kümmern.
http://www.cisco.com/warp/public/121/pvcfaq_23520.html#qa9
Regards
pace
PS: Die Diskussion greife ich später nochmal wegen der Eingangsfrage auf, aber ich habe gerade keine Zeit mehr.
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