Zweifach-Gigabit-Verbindung zwischen zwei Gebäuden
geschrieben am 24.02.2009 um 10:02 von Clavigo
Ich benutze für private Zwecke zwei Gebäude am selben Grundstück. In jedem Gebäude steht eine Fritzbox 7270 als DSL-Modem, mit dem das jeweilige LAN an das Internet angebunden ist. Daran soll sich nichts ändern.
In Gebäude A steht eine Synology DS508 Disk Station (NAS) mit zwei Gigabit-LAN-Ports. Demnächst kommt vielleicht ein zweites NAS dazu.
Nun habe ich beide Gebäude mit einem Cat7-Doppelkabel verbunden (für den notwendigen Potentialausgleich ist gesorgt) und will zwischen den Gebäuden 2 x 1 Gigabit Bandbreite erzielen.
Jedes Gerät in Gebäude A soll über die Fritzbox in LAN A ins Internet gehen, analog in Gebäude B. Außerdem soll jedes Gerät in jedem Gebäude mit allen anderen Geräten in allen Gebäuden kommunizieren können.
In Gebäude A benötige ich einen Switch mit 24 Ports, in Gebäude B reichen 16 Ports. Alle Ports müssen 1000Base-T können.
Stichworte für die Switches sind:
- Leise
- Stromsparend
- Layer 3 vs. Layer 2
- Universal Plug and Play
- Load Balancing
- Link Aggregation
- Jumbo Frames
Ich habe mir das so vorgestellt, dass in Gebäude A ein Layer-3-Switch steht, der über Link Aggregation (das Cat7-Doppelkabel) mit einem Layer-2-Switch in Gebäude B verbunden ist und den Verkehr von A nach B und umgekehrt routet.
Unklar bin ich mir noch darüber, von woher die Geräte in LAN A und LAN B die DNS-Informationen für den Zugang zum Internet und das Standard-Gateway bekommen. Ich vermute von den Fritzboxen, die als DSL-Modems verwendet werden und nicht vom Layer-3-Switch.
Der Layer 3-Switch müsste anhand der unterschiedlichen Subnetz-Masken automatisch routen, ohne dass man bei den angeschlossenen Geräten was einstellen muss. Liege ich da richtig?
Welches Equipment empfiehlt ihr, um die beiden LANs mit 2 x 1 Gigabit zu verbinden?
Danke für eure Tipps!
geschrieben am 24.02.2009 um 19:49 von Mirko
Ich fange mal mit der einfachsten Lösung an:
- beide Fritzboxen bekommen unterschiedliche IP-Adressen aus dem gleichen Netz
- alle Clients bekommen statische IP-Adressen und die "lokale" Fritz als Default Router
- beide Häuser werden auf dem Layer 2 verbunden (Switching)
Passende Layer 2 Switche gibt es beispielsweise bei Netgear. Ob dort die Link Aggregation mit dem NAS die gewünschten Performance liefert, muss man testen.
Die von dir angedachte Lösung mittels Routing in Kombination mit den Fritzen ist vermutlich nicht optimal. Der Fritz kann man zwar statische Routen beibringen; aber was macht die damit? Routen? Dann war es das mit der Performance. ICMP-Redirects an die Clients senden? Kann funktionieren...
In welcher Größenordnung soll sich die Investition eigentlich bewegen?
Mirko
geschrieben am 24.02.2009 um 22:08 von Clavigo
Danke Mirko. Einfach ist immer gut! Ich würde aber doch gerne DHCP für die Clients nützen, insbesondere weil ich nicht immer im Haus bin wenn die Freunde der Kinder mit ihren Notebooks anrücken und LAN-Parties steigen lassen.
Ich plane nicht, die Fritzboxen als Router zwischen den Gebäuden einzusetzen, sondern nur für den Internet-Zugang und als DCHP-Server im jeweiligen Subnetz.
Zu den Kosten: 1.500 Euro würde ich für eine saubere und performante Lösung gerne investieren. Derzeit bin ich am überlegen, ob ich mir eine Linux-Box als Router basteln soll. Diese Linux-Box hätte 2 Dual-Port Gigabit-Ethernet-Karten an die jeweils ein Doppelkabel von Gebäude A und B angeschlossen wären. Auf der anderen Seite des Doppelkabels würde jeweils ein Gigabit-Switch mit Link-Aggreation stehen, an dem die Geräte des jeweiligen Gebäudes angeschlossen wären, z.B. ein Dell PowerConnect 2716.
Das müsste doch funktionieren und um 1.500 Euro zu realisieren sein.
geschrieben am 25.02.2009 um 20:25 von Mirko
Mir ist das Routing mit drei Routern (2 x AVM, 1 x Layer 3 Switch) für so ein kleines Netz irgendwie zu komplex. Wie wäre es mit folgender Idee:
Du stellst die DHCP-Ranges der beiden Fritzboxen auf unterschiedliche Bereiche:
1. Fritz 192.168.178.10 - 30
2. Fritz 192.168.178.30 - 50
Die beiden Häuser werden auf dem Layer 2 verbunden aber DHCP wird auf der Verbindung gefiltert. Das könnte ein Netgear GS724TP mit einer Layer 3 ACL erledigen.
Damit bekommt jeder Client per DHCP eine IP von "seiner" Fritzbox, kann aber ohne Routing auf Geräte im anderen Haus zugreifen.
Das ist recht übersichtlich und vermutlich performanter als Routing zwischen den Häusern. Als Backup beim Ausfall einer Fritzbox oder Interneverbindung braucht man nur die DHCP-ACL aus dem Switch zu löschen. Dann versorgt eine Fritzbox beide Gebäude.
Mirko
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