Netzwerkkabel
Welches Netzwerkkabel soll ich kaufen?
Diese Fragen stellen sich Administratoren, Heimanwender und
Eigenheimbauer immer wieder.
Dieser Artikel beschreibt die Grundlagen der unterschiedlichen
Kabeltypen und gibt
Empfehlungen zur Auswahl des passenden Netzwerkkabels.
Cat5, Cat6 oder doch Cat7?
Netzwerkkabel werden nach Kategorien klassifiziert. Entsprechend ihrer
elektrischen Eigenschaften,
werden Kabel einer bestimmten Kategorie zugeordnet. Gebräuchlich
sind die Kategorien 5 (Cat5),
6 (Cat6) und 7 (cat7). Als Erweiterung zur Kategorie 5 existiert die
Kategorie 5e (Cat5e).
Jede Kategorie gibt bestimmte Grenzwerte für die elektrischen
Eigenschaften eines Netzwerkkabels vor.
Gemessen werden Werte wie die Dämpfung in dB, NEXT (Near-End Crosstalk),
FEXT (Far-End Crosstalk),
PS-NEXT (Power Sum Near-End Crosstalk) und PS-ELFEXT (Power Sum Equal-Level
Far-End Crosstalk).
Für diese Messungen sind spezielle Kabelmessgeräte erforderlich.
Multimeter und einfache Tester mit LED-Anzeigen prüfen lediglich
auf Durchgang.
Für Fast Ethernet (100 MBit/s) reichen einfache Cat5-Kabel aus. Es
werden nur die Adernpaare 1/2 und 3/6 des
Kabels genutzt. Für Gigabit Ethernet sollte es ein Cat5e-Kabel sein. Es
müssen alle vier Adernpaare beschaltet sein.
Cat5 und Cat5e lassen sich ohne Abschirmung als UTP (Unshielded Twisted
Pair) erreichen. Es werden aber auch
geschirmte Netzwerkkabel der Kategorie 5 bzw. 5e angeboten.
Höherwertige Kabel (Cat6 und 7) sind geschirmt ausgeführt und bieten
mehr Reserven. Allerdings lassen sich mit RJ45-Steckern
keine Cat7-Links realisieren.
UTP, FTP, PiMF und s/FTP
Diese Abkürzungen beschreiben den Aufbau des Kabels. TP steht dabei
immer für Twisted Pair (verdrilltes Paar).
Bei den gängigen Kabeln sind die Adern paarweise verdrillt.
UTP (Unshielded Twisted Pair) ist die einfachste Form eines
Netzwerkkabels. UTP ist ein
ungeschirmtes Kabel. Es ist hochflexibel und preiswert. Allerdings ist
es empfindlich gegen
Störungen und mechanische Belastung. Kabel bis zu Kategorie 5e lassen
sich als UTP realisieren.
UTP-Kabel
FTP (Foiled Twisted Pair) und S/FTP (Screened Foiled Twisted Pair)
beschreiben Netzwerkkabel
mit Abschirmungen. Dabei können Adernpaare und das ganze Kabel geschirmt
sein. Als Schirmung
kommen aluminiumkaschierte Kunststofffolie (Buchstabe F) und
Kupfergeflecht (Buchstabe S)
zum Einsatz.
Kerpen special MegaLine 526 SC flex 4P *H*
Patchkabel
Patchkabel sind flexible Patchkabel. Beim Patchkabel bestehen die
einzelnen Leiter aus flexibler Kupferlitze.
Patchkabel werden für die Verbindung von PC, Router, Switches und
Patchfeldern genutzt. Sie sind in normalerweise
in Längen bis zu 30 Metern erhältlich.
Die RJ45-Stecker werden durch Crimpen mit dem Kabel verbunden. Eine
spezielle Crimpzange drückt
dabei die Kontakte des Steckers in die Litze.
Patchkabel können nicht auf Netzwerkdosen oder
Patchpanels mit LSA-Verbindern
aufgelegt werden. Die Litze stellt keinen dauerhaften Kontakt zu den
Schneidklemmen her.
Verlegekabel
Für die feste Installation eines Netzwerkes kommt Verlegekabel oder
Installationskabel zum Einsatz.
Im Gegensatz zum Patchkabel bestehen die Leiter beim Verlegekabel aus
festen Drähten. Verlegekabel wird als Meterware
in Ringen oder auf Kabeltrommeln angeboten.
Verlegekabel wird mit der LSA-Technik auf LAN-Dosen und Patchpanels
aufgelegt. Dazu werden die
Leiter mit einem Anlegewerkzeug in Schneidklemmen gepresst.
Normale RJ45-Stecker können nicht zuverlässig auf Installationskabel
gecrimpt werden, da die Kontakte des
Steckers nicht in den Draht gepresst werden.
In der strukturierten Verkabelung werden Verlegekabel bis zu einer Länge
bis 90 Metern verlegt.
Lichtwellenleiter
Lichtwellenleiter (LWL) übertragen die Informationen mittels optischer
Signale. Lichtwellenleiter werden auch
Glasfaserkabel genannt. Sie ermöglichen die Übertragung über größere
Entfernungen als Kupferkabel und sind unempfendlich
gegen elektrische Störungen. Ein weiterer Vorteil der Lichtwellenleiter
ist die Potentialtrennung.
Für LWL-Verbindungen existieren viele unterschiedliche Steckverbinder.
Gebräuchlich sind beispielsweise ST, SC und LC.
SC-Duplex-Stecker
Für die Gebäudeverkabelung werden Multimode-Lichtwellenleiter
eingesetzt. Provider setzen für WAN-Verbindungen
Singlemode-Fasern bzw. Monomode-Fasern ein.
Empfehlungen
Für den täglichen Gebrauch reichen Cat5e-Patchkabel. Sie sind flexibel,
preiswert und ermöglichen
Gigabit Ethernet.
Bei der festen Verlegung von Netzwerkkabeln bietet sich
Cat6-Verlegekabel an.
Es ist kaum teurer als Cat5-Kabel und bietet ausreichend Reserven.
Für lange Strecken (>100 Meter) eignet sich
50/125-µm-Multimode-Lichtwellenleiter.
Auch für die Verbindung zwischen Häusern sollte LWL verwendet werden.
Dadurch werden
Probleme mit Potentialunterschieden vermieden.
Weiterführende Informationen und Links
Weiterführende Informationen finden Sie unter folgenden Links:
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